Geld verdienen mit dem Blog: Alternativen zu Google Adsense

„Native Advertising“ ist ein Begriff, der derzeit in aller Munde ist. Dahinter steckt das Prinzip, Werbung in einem natürlichen Umfeld, im Rahmen von Content, unauffällig zu platzieren. Wie aktuell die zweite „Neurotion-Studie“ * von Tomorrow Focus Media in Kooperation mit der Hamburg Media School herausstellt, wirkt das native Werben nicht nur sympathisch, sondern regt auch die Aufmerksamkeit der Nutzer an.

Dabei sind Blogartikel ein hervorragendes Instrument zur Integration von Native Advertising, wie wir in unserem vorigen Artikel aufgezeigt haben. Für viele ist das Bloggen ein Hobby – dabei muss es aber nicht bleiben, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mit eigenen Content Geld zu verdienen. Gerade das Native Advertising bietet vielfältige Möglichkeiten zur Monetisierung.

Geld verdienen mit dem Blog: Native Advertising

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Anbietern am Markt, die das Native Advertising für ihre Kunden übernehmen und Sponsored Posts in einem themenrelevantem Umfeld platzieren – eben dort, wo sich die jeweilige Zielgruppe aufhält. Bekannt ist vor allem das Google Adsense-Programm, bei dem Google Publisher – zum Beispiel Blogbetreiber – bezahlt, um auf deren Internetseiten thematisch passende Anzeigen zu schalten. Die Vergütung erfolgt auf Basis der Anzahl von Klicks und Impressionen. Wer sich nun fragt, welche Alternativen es zu Google Adsense gibt, dem möchten wir im Folgenden einige Anbieter von Native Advertising mit ihren Vor- und Nachteilen, den Möglichkeiten und ihren Grenzen vorstellen. Schließlich ist es gar nicht so leicht, sich in diesem „Dschungel“ zurecht zu finden, der auf dem Markt herrscht.

Plista: Den eigenen Content monetisieren

Bei Plista können Blogger aus verschiedenen Widget-Formaten wählen, die in den Content integriert werden. Bei dem so genannten „Recommendation Widget“ werden Besuchern der Seite passende Inhalte, basierend auf den individuellen Interessen, dem Lese- und Klickverhalten, empfohlen.

Die zweite Alternative stellt das „Mobile Widget“ von Plista dar. Das Empfehlungsprinzip ist grundsätzlich dasselbe wie bei dem Recommendation Widget, nur dass sich dieses den Besuchern einer mobilen Website oder App widmet. „Rich Media Ads“ sind animierte Werbeanzeigen, die dem User, während er sich dem Content der Website widmet, über den Bildschirm fliegen und sich anschließend in der rechten unteren Ecke des Bildschirmrandes anheften. Die animierte Anzeige, die aus einem Bild oder einem Video bestehen kann, stoppt beim Mouseover.

Innerhalb des Widgets können verschiedene Content-Arten miteinander kombiniert werden. Zur Verfügung stellt Plista:
Content Recommendations: Artikel- oder Videoempfehlung Ihrer Seite oder Ihres Netzwerks;
ContentAds: Artikel- oder Videoempfehlungen einer externen Seite;
PerformanceAds: Werbliche Empfehlungen als Bild/Text der Video Expandable.

Publisher-Voraussetzungen bei Plista

Die Zusammenarbeit zwischen dem Blogger und Plista kommt zustande, indem ein individueller Werbevertrag vereinbart wird. Hier verpflichtet sich der Autor, gegen Vergütung eine Werbefläche zur Verfügung zu stellen. Eine bestimmte Voraussetzung, z.B. die Höhe des Traffics, ist bei der Integration des Recommendation und Mobile Widgets nicht notwendig.

Allerdings können Rich Media Ads nur integriert werden, wenn die Seite monatlich mindestens über 5 Mio. Page Impressions verfügt und der Publisher entweder Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (AGOF) oder der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) ist. Kommt ein Vertrag zustande, stellt Plista dem Publisher für jedes Widget kostenlos ein entsprechendes JavaScript mit einer ausführlichen Integrations-Anleitung zur Verfügung. Plista sorgt dafür, dass sich das Widget nahtlos – unter Artikel und Beiträgen oder am unteren Bildschirmrand – in das Gesamtbild der Website und deren Corporate Identity integriert und so der Lesefluss nicht gestört wird.

Abrechnung & Vergütung bei Plista

Abgerechnet wird bei Plista über den Tausender-Kontakt-Preis, kurz TKP. Erreicht das Guthaben insgesamt 70 €, wird es zum 15. des Folgemonats via Überweisung ausgezahlt.

Native Advertising mit Nativendo

Auch Nativendo bietet Bloggern eine Möglichkeit, um mit den eigenen Inhalten Erlöse zu erzielen. Das Prinzip ist auch hier: Werbung wird in den Content eines Publishers integriert und als Sponsored Post gekennzeichnet. Wer sich bei Nativendo registrieren möchte, um den eigenen Content zu monetisieren, muss hierfür – laut der AGB – lediglich Unternehmer im Sinne des §14 BGB und unbeschränkt geschäftsfähig sein. Beschränkungen hinsichtlich des Traffics scheint es hier jedoch nicht zu geben. Im Rahmen der Registrierung verpflichtet sich der Blogger, Nativendo die eigene Seite als Werbeträger zur Verfügung zu stellen. Er hat die Möglichkeit, die Anzeigen auf seiner Seite seiner Zielgruppe anzupassen – hierfür muss Nativendo aber erst den gewünschten Änderungen zustimmen.

Leider ist auf der Website nicht ersichtlich, ob verschiede Widgets zur Integration zur Verfügung stehen, auf welche Art und Weise die Werbeanzeigen integriert werden, ob ein thematisches „Matching“ zwischen Advertiser und Publisher erfolgt und wie die der Publisher vergütet wird.

Ligatus: Einnahmen mit dem Blog generieren

Als dritten und letzten Anbieter von Native Advertising nehmen wir „Ligatus“ unter die Lupe.

Ligatus wirbt damit, dass sich eine eigene Kreativ-Abteilung um die Einbindung der Werbekampagnen kümmert, damit sich diese natürlich in die Corporate Identity der Website des Publishers integriert und ein thematisch sinnvoller Bezug gegeben ist. Neben Online-Reportings und persönlicher Beratung, verspricht das Portal auch einen großen Kreis an Advertiser-Stammkunden, die in den verschiedensten Branchen aktiv sind. Die erzielten Erlöse des Publishers werden monatlich ausgezahlt.

Zur Verfügung stehen „Bild-Text-Kombinationen“, die im Design der Website ansprechend in den Content integriert werden. Diese natürlich wirkende Werbung sorgt beim User gleichermaßen für Akzeptanz und Aufmerksamkeit. So genannte „Popunder“ öffnen sich im Hintergrund der Website und werden erst vom User wahrgenommen, wenn dieser die Seite schließt. So sorgen sie für große Aufmerksamkeit, ohne jedoch den Lesefluss zu beeinträchtigen. Diese Art der Werbung eignet sich, laut Ligatus, besonders zur Content-Monetisierung. Auch für klassische Displayflächen hat Ligatus ein eigenes Werbeformat „in petto“, jedoch müssen die hier laufenden Kampagnen „hochmargig“ sein. Welche Kampagnen unter diese Definition fallen, das lässt sich sicherlich beim Kundendienst von Ligatus erfragen.

Eine weitere Möglichkeit zur Content-Monetisierung ist das Post-View-Tracking. Dabei werden Usern Werbeanzeigen präsentiert, die sich auf zuvor betrachtete Produkte beziehen. Die Einbindung einer Recommendation Box bewirkt, dass Usern ähnliche Produkte empfohlen werden, ähnlich dem Amazon-Prinzip: „Kunden, die Produkt X kauften, kauften auch …“.

Fazit: Vergleich der Native Advertising-Anbieter

Die drei verglichenen Anbieter für Native Advertising unterscheiden sich, insbesondere in Bezug auf ihre Transparenz, deutlich voneinander.

Während Plista mit ausführlichen Informationen zu den verschiedenen Werbeformaten, der Vergütung und der Abrechnung punktet, herrscht bei Nativendo genau über diese Aspekte Unklarheit. Zudem stellt Nativendo nicht dar, ob und wie das thematische „Matching“ zwischen Advertiser und Publisher funktioniert – wobei genau dieser Punkt wichtig ist. Denn thematisch unpassende Werbung in Blogartikeln bewirkt, dass die User „verprellt“ werden.

Ligatus besticht ebenfalls mit ausführlichen Informationen rund um die Werbeformate. Es finden sich jedoch keine tiefergehenden Informationen zur Abrechnung des Publishers. Weiterhin ist nicht ersichtlich, welche Voraussetzungen man als Blogger erfüllen muss, um bei Ligatus aufgenommen zu werden. Der Registrierungsprozess funktioniert unkompliziert, indem ein entsprechendes Formular ausgefüllt wird. Da auch auf jeder Unterseite ein Ansprechpartner mit seinen Kontaktdaten genannt ist, kann man bei Fragen auch schnell den richtigen Ansprechpartner finden. Auch bei Plista und Nativendo wird man unkompliziert durch die Anmeldung geleitet. Als Publisher erhält man bei Plista sogar kostenlose und ausführliche Anleitungen zur Integration der Widgets – ob und wie das bei den anderen beiden Anbietern funktioniert, ist auf der Website nicht ersichtlich. Es lohnt sich also unbedingt ein Vergleich von Anbietern und Leistungen für alle, die ihren Content durch Integration von Native Advertising monetisieren wollen.

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