Neu: Facebook als Blogging-Plattform?

Blogartikel erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit und sind mittlerweile zu einem akzeptierten und häufig genutzten Marketing-Instrument von Unternehmen geworden. In einer Zeit, in der Blogartikel Hochkonjunktur haben, will auch Facebook „mitmischen“. Wir zeigen Ihnen, wie der blaue Konzern das Bloggen in das soziale Netzwerk integrieren will und worin dabei zukünftig Vorteile für Unternehmen bestehen.

Grundlage für das Blogging: Facebook Notes

Hand aufs Herz: Wer von Ihnen nutzt bereits die Facebook-Funktion „Facebook Notes“?

Wer sich mit dieser Funktionalität noch nicht befasst hat: Zu finden ist diese unter dem persönlichen Titelbild, wenn Sie auf „Mehr“ und dann auf „Notizen“ klicken. Hier gibt es die Möglichkeit, eine Notiz hinzuzufügen oder bereits bestehende zu verwalten.

Beim Erstellen einer neuen Notiz öffnet sich ein Editor, ähnlich dem eines Word-Dokuments. Hier lässt sich ein Notiz-Titel eintragen, die Notiz verfassen und ansprechend formatieren. Zugehöriges Bildmaterial findet hier ebenfalls seinen Platz. Es lassen sich Freunde markieren und entsprechende Privatsphäre-Einstellungen vornehmen.

Wenn Sie bislang nicht mal wussten, dass diese Möglichkeit auf Facebook existiert oder diese schlicht und ergreifend noch nie ausprobiert haben, dann sei Ihnen gesagt: Sie sind nicht allein!

Facebook hat die Problematik erkannt setzt nun alles daran, diese eingestaubte Funktion doch noch zu einem echten Highlight werden zu lassen.

Bloggen auf Facebook: Das ändert sich an der Notiz-Funktion

Da mehrwerthaltiger und qualitativ hochwertiger Content auch in sozialen Netzwerken immer wichtiger wird, möchte Facebook nun aus den verstaubten Facebook-Notes ein Blog-System kreieren und damit Autoren ein attraktives Umfeld bieten, um ihre Inhalte zu sharen und die Reichweite zu erhöhen.

Die Notiz-Funktion wird in diesem Zuge von Facebook mit der Möglichkeit versehen, ein ansprechendes Artikelbild auszuwählen und auch an der Typografie wird gefeilt. Der Editor wird also grundlegend überarbeitet – eine Einführung neuer Funktionalitäten sei hier aber nicht geplant, so Facebook. Darüber hinaus werden sich vorerst auch keine externen Quellen, wie zum Beispiel YouTube-Videos, einbinden lassen.

Aktuell testen einige ausgewählte Nutzer die neue Blogging-Funktion auf Herz und Nieren, denn in absehbarer Zeit soll das Update aber für alle Facebook-Nutzer nutzbar sein.

Das langfristige Ziel besteht darin, aus den Facebook-Notes ein Blogging-Feature zu kreieren, um Nutzern das Veröffentlichen von längeren Artikeln zu ermöglichen – das können öffentliche Stellungnahmen zu bestimmten Themen sein, aber auch Tipps und Tricks zu einem bestimmten Thema, dem eigenen Produkt- oder Dienstleistungsportfolio. Dass das ein Erfolgsrezept ist, beweist der Dienst „Medium.com“, der sogar von der amerikanischen Prominenz und sogar von Politikern dazu genutzt wird, um die eigene Meinung Kund zu tun.

Vorteile für Unternehmen

Nicht zu verachten sind die Chancen, die das Facebook-Blogging Unternehmen bieten wird – schließlich hat man als Autor hier direkt die Möglichkeit, seine Artikel zu sharen und von der Facebook-Reichweite zu profitieren. Wer Facebook kennt, der weiß: Vermutlich wird es auch Wege geben, um die eigenen Artikel auf Facebook zu vermarkten bzw. zu monetisieren – ähnlich dem Konzept von „Hervorgehobenen Posts“ in der Chronik. Auf diese Weise lässt sich die Reichweite nochmal erhöhen.

Blogartikel haben immer den Vorteil, dass man als Autor Kompetenz und Fachwissen beweisen kann und darüber hinaus ein wirksames Instrument an der Hand hat, um Neukunden zu gewinnen und Bestandskunden an das Unternehmen zu binden.

Exkurs: Wichtige Aspekte beim Bloggen

Wie beim Veröffentlichen von Artikeln auf dem eigenen Blog, sollten Autoren künftig auch beim Bloggen auf Facebook einige Aspekte beachten. So sollte der erste Schritt darin bestehen, sich mit der eigenen Zielgruppe auseinander zu setzen, sprich: „Wer ist meine Zielgruppe und welche Inhalte sind für diese interessant?“ Das Hineindenken in die User ist wichtig, um diese nicht mit unpassenden Inhalten zu „verprellen“ sondern vielmehr langfristig an den Blog zu binden.

Darüber hinaus sollte den Lesern Mehrwert geboten werden – zum Beispiel in Form von relevanten Informationen aus dem Unternehmen („Storytelling“), eigenen Erfahrungen, Testberichten, Gastartikeln, Tipps und Tricks rund um das Produkt- oder Dienstleistungsportfolio, etc..

In wie weit die Blogartikel auf Facebook für die Suchmaschine-Google relevant sind, ist bislang nicht bekannt. Fakt ist aber: Social Signals sind einer der rund 200 Rankingfaktoren – darüber hinaus ranken Facebook Postings und werden dementsprechend auch in den Google Suchergebnissen angezeigt. Es liegt also die Vermutung nahe, dass dies auch bei den Facebook-Blogartikeln der Fall sein wird.

Deshalb macht es – nach aktuellem Kenntnisstand – durchaus Sinn, den Content für die Suchmaschine Google zu optimieren. Dazu gehört die Berücksichtigung der so genannten Keyword-Dichte von 1-3 %, die regelmäßige Veröffentlichung von einzigartigem Content „Unique Content“ und – sofern Facebook diese Möglichkeit zur Verfügung stellen wird – die Beschriftung des Artikel- bzw. Beitragsbildes mit dem relevanten Keyword und die Eingabe einer Meta-Description.

Fazit

Facebook könnte mit Einführung der zusätzlichen Funktionalität zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für bereits bestehende Dienste, wie Medium.com werden – schließlich liefert Facebook Autoren die entsprechende Reichweite zur Blogging-Plattform gleich mit. Wann die neue Funktionalität allen Facebook-Usern zur Verfügung stehen wird, das ist noch nicht bekannt. Dennoch lohnt es sich, die aktuellen Entwicklungen zu verfolgen und eine Strategie zu entwickeln, die dem eigenen Onlinemarketing-Konzept zuträglich ist.

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1 thought on “Neu: Facebook als Blogging-Plattform?”

  1. Also ich habe das für meinen Blog ausprobiert und scheinbar werden die Blogbeiträge in Facebook-Notes komplett von Google ignoriert. Wer also über Suchmaschinen auch neue Leser ansprechen möchte, sollte weiterhin auf einem normalen Blog schreiben. Sonst hätte ich das eigentlich ein tolles Feature für zweigleisige Posts gefunden oder Teaser für die Blogbeiträge.

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